Das englische Sterbelied „Abide with me“

Ein trauriges Lied und zugleich ein olympischer Höhepunkt

IMG_1632In Großbritannien kennt es jedes Kind: „Abide with me“ – „Bleibe bei mir“, das Abend- und Sterbelied des schottischen Pfarrers Henry Francis Lyte, der von 1793 bis 1847 lebte. Bei einem Strandspazierung in der Nähe seines Hauses bei Brixham, einem Fischerdorf im Südwesten Englands ersann er das Lied, im Bewußtsein seines eigenen bevorstehenden Todes. Wenige Wochen später starb er.

Mit diesem Lied sorgte die angesehene Sängerin Emeli Sandé in der Eröffnungsfeier der Olympiade 2012 in London für einen Moment der Besinnung, vor rund 60.000 Zuschauer vor Ort und knapp vier Milliarden Menschen vor den Fernsehgeräten.

 

 

Michael Ziegert
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Eine Antwort

  1. Traugott Böhlke sagt:

    „Abide with me“ wird auch beim Pokalendspiel jedes Jahr im Sommer in London gespielt und gesungen.
    Aus dem Grund ist es auch die Schluss-Musik des Filmes „Trautmann“ über den ersten deutschen Fußballer, der es in England zum Fußball- und Pokal-Helden brachte, als er u.a. im Endspiel mit gebrochenem Halswirbel weiterspielte und so seiner Mannschaft Manchester City 1956 den Pokal rettete.
    Bert Trautmann war als britischer Kriegsgefangener nach England gekommen und wurde dort zu seiner eigenen Überraschung als Klasse-Torwart entdeckt. Tautmann überzeugte die Fußball-Fans durch Leistung und vorbildliches Sportler-Verhalten und trug erheblich dazu bei, das Bild von den bösen Nazi-Deutschen zu revidieren. Von alledem handelt der Film „Trautmann“. Und ganz zum Schluss erklingt „Abide with me“, die Hymne, die seit 1927 bei jedem Pokalendspiel in England gesungen wird.
    Mich würde nun interessen, wie es dazu gekommen ist: ein Kirchenlied der Trauer und des Innehaltens zu Beginn eines evtl. sehr erbitterten Pokalfights. Und alle singen mit. Im Wembley-Stadion.

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