Riten des Übergangs
Zwölf Aspekte für die Gestaltung von Ritualen in der Sterbebegleitung
11. Tipps
Um kleine Rituale schnell und situationsangemessen gestalten zu können, z.B. in einer Seniorenresidenz, einem Krankenhaus, einem Hospiz bedarf es einiger Vorbereitung. Es sollten an einem Platz, z.B. in einem Schrank, alle Utensilien, die gebraucht werden könnten, gelagert werden, z. B. Teelichter, Teller für die Teelichter, Servietten, um sie zu halten, eine kleine Textsammlung aus Gedichten, Liedern, spirituellen Texten, eine Auswahl von CDs oder Audiotapes, Schmucktücher, Tücher zum Zudecken des Leichnams, Halbedelsteine und Utensilien, eine Duftlampe mit Blütenölen oder ein Raumspray mit ätherischen Ölen, Vasen, eine kleine Glocke, eine große Kerze, die vor dem Raum aufgestellt werden kann, um ihn zu kennzeichnen. Wichtig ist die atmosphärische Gestaltung des Raums, in dem Abschied genommen wird, mit Kerzen, Blüten, Tüchern, Farben, Düften, all dem, was Leichtigkeit, Frieden schafft und im gegebenen Rahmen möglich ist.
Im Team könnte eine Vorlage für einen groben Ablaufplan für en Abschiedsritual, der variiert werden kann, angepasst an die Bedürfnisse von Klienten, Angehörigen und Personal, erarbeitet werden. Es gilt, dass die, die dem Sterbenden und Verstorbenen am nächsten stehen aus dem Team, die Zeremonie anleiten sollten, wenn es keine spezielle Person gibt, die diese Aufgabe übernimmt wie der Seelsorger vor Ort oder eine Psychologin. Der Ritualleiter/Zeremonienmeister sollte einen guten Kontakt zum Sterbenden haben, von diesem angenommen werden. Dazu sollte der Ablauf auch dem Naturell des Ritualleiters entsprechen.
Die Ritualleiter/Zeremonienmeister koordinieren die Vorbereitungen, von der Einladung über die Raumgestaltung, die Ablaufplanung und das Treffen danach, begrüßen und verabschieden die Gäste und haben die Begegnung in diesem geheiligten Raum als Prozess im Auge, in dem jeder Teilnehmer geachtet, respektiert wird. Sie beantworten Fragen und klären über das Geschehen auf, helfen so Unsicherheiten und Schwellenängste zu überwinden. Im Wesentlichen halten die Zeremonienmeister die Energien, das Kraftfeld mit Mitgefühl und Achtsamkeit, führen durch den Prozess des Abschiednehmens.
So ist es möglich kleine Abschiedsriten in jedem Rahmen zu gestalten. Wir gewinnen dadurch wieder die Wertschätzung für die Würde der Augenblicke vor, auf oder hinter der Schwelle zum Lebensübergang. Auf diese Weise kann ganz praktisch ein Beitrag zu einer neuen Kultur des Abschiednehmens geleistet werden. Unten finden Sie kleine Texte, die in Ritualen verwenden können.
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Eine Antwort
[…] Uller Gscheidel erläutert, dass Rituale eine Gemeinschaft schaffen und Übergänge erleichtern. Aus der Sicht des Bestatters schreibt er, worauf man unbedingt achten sollte. In unserem Menu finden Sie unter der Rubrik Rituale weitere Artikel zur Gestaltung einer Trauerfeier ebenso wie einen Überblickstext zum Thema Riten des Übergangs. […]